Österreich ist das Tor zum Osten – oder das Tor zum Westen? Österreich liegt ja irgendwie in der Mitte von Europa, zwar geographisch gesehen nicht ganz in der Mitte, aber viel fehlt nicht. Das kleine Binnenland grenzt an acht weitere Staaten, in der EU können nur Frankreich und Deutschland mehr Nachbarstaaten aufweisen. Außerdem durchlebte der Grenzverlauf von Österreich in den letzten Jahrhunderten sehr starke Veränderungen. Doch lassen wir mal kurz die Vergangenheit beiseite und wenden uns der Gegenwart und der aktuellen Staatsgrenze zu.

Was passiert nun, wenn man die aktuelle Grenze mit einer Länge von 2.706km zu Fuß, mit dem Rad und am bzw. im Wasser erkundet? Auf jeden Fall wird ein grenzgeniales Projekt daraus – drei dieser Projekte stelle ich hier kurz vor.

Race around Austria

Im Jahr 2009 fand das erste offizielle „Race around Austria“ statt. Die Extremradsportveranstaltung mit 2.200km Streckenlänge wird auf Straßen stets in Grenznähe abgefahren, der Rekord aus dem Jahr 2013 liegt bei ca. 3 Tagen und 21 Stunden. Dieser Radmarathon gilt als eines der härtesten Radrennen in Europa und findet auch im Jahr 2014 wieder statt.

Über Stock und Stein

Auch wenn man sich bei der extremen Radtour stets in Nähe der Grenze befindet, die Grenzsteine bekommt man hier nur sehr selten zu Gesicht.
Anders als der Waizenkirchner Fritz Auinger. Er hat in 166 Tagen, aufgeteilt auf drei Jahre, insgesamt 2.560km an der österreichischen Staatsgrenze zu Fuß absolviert und hat sein ehrgeiziges Ziel im September 2011 erreicht. Seine Erlebnisse packte er in ein selbst verfasstes Buch mit dem passenden Titel „Über Stock und Stein“.

Ich habe leider keine Information, ob das Buch noch erhältlich ist. In der Alpinbücherei des Alpenvereins Innsbruck ist das Buch entlehnbar. Außerdem kann es leicht sein, dass lokale Büchereien in Oberösterreich das Buch in ihrem Sortiment haben. Ich persönlich kann das Buch wärmstens empfehlen, schon alleine die Fotos im Unterhemd sind legendär.

Grenzgänge rund um Österreich 2014

Noch radikaler wird es im Jahr 2014: 150 Tagesetappen zu Fuß, mit dem Rad, schwimmend und mit dem Boot sind die Basisdaten, Startschuss ist der 31. Mai. Die Rede ist von „Grenzgänge rund um Österreich 2014“. Im Projektteam findet sich u.a. Gertrude Reinisch-Indrich wieder, welche eingefleischte 8000er Fans wohl kennen werden. Sie leitete die erfolgreiche 1. Österreichische Frauenexpedition auf den Shisha Pangma im Jahr 1994.
20 Jahre später folgt also das nächste große Projekt, mit noch mehr Höhenmeter als damals, aber weniger Höhenkrankheit. Und wenn ein gewisser Wolfgang Nairz sich um die Nächtigungskontakte auf Almen kümmert oder ein Charly Gabl die Wettervorhersagen aus dem Ärmel schüttelt, weiß man spätestens nach dieser Info um die Bandbreite des Projekts Bescheid. Ich wünsche dem Projektteam und den TeilnehmerInnen alles Gute auf dem Grenzweg rund um Österreich.

Am rechten Bildrand der Similaun-Gipfel und Grenzverlauf in den Ötztaler Alpen zu Italien.
Am rechten Bildrand der Similaun-Gipfel und Grenzverlauf in den Ötztaler Alpen zu Italien.

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2 Kommentare

  1. Hallo,

    Ich bin zur Zeit dringend auf der Suche nach dem Buch „Über Stock und Stein“ von Herrn Fritz Auinger.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn es jemanden gibt der es mir verkauft. Gerne auch gebraucht!

    Mit lieben Grüßen,
    Tanja (Tel.: 0650/74 700 77)

  2. Ich habe Herrn Auinger am 24.08.2010 auf der Landshuter Europahütte getroffen, als noch so manche Etappe vor ihm lag. Sein Projekt hat mich sehr beeindruckt. Nun hat er anscheind wieder Nachahmer gefunden, siehe http://www.grenzgaenge.com. Allen Teilnehmern viel Erfolg!

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