Der Wonnemonat Mai hat in den letzten Tagen sämtliche Regenreserven aus dem Himmel gebeutelt, da kam uns der sonnige Freitag gerade recht. Nicht alleine machen wir uns auf den Weg mit der Puchberger-Linie, doch steigen wir als einzige Wandersleut bei der Station „Grünbach Schule“ aus.

Eine Gruppe von Teleskopstöcken fährt ebenfalls auf Wanderschaft. Mit im Gepäck haben sie die dazugehörigen Wandersmenschen.

Eine Gruppe von Teleskopstöcken fährt ebenfalls auf Wanderschaft. Mit im Gepäck haben sie die dazugehörigen Wandersmenschen.

Unser erstes Ziel ist die Geländehütte. Ein grün markierter und ständig beschilderter Pfad führt uns über den Eselsteig stetig nach oben. Hinweisschilder warnen uns vor den Gefahren des Eisbruches vom letzten Winter, dessen Spuren noch gut erkennbar sind.

Der Eisbruch vom letzten Winter hat hier seine Spuren hinterlassen.

Der Eisbruch vom letzten Winter hat hier seine Spuren hinterlassen.

Mei, is des sche!

Mei, is des sche!

Kurz vor der Geländehütte lichtet sich der dichte Wald und wir können erste Ausblicke genießen.

Ja, es war auch wirklich ein wunderbares Tagerl.

Ja, es war auch wirklich ein wunderbares Tagerl.

Das Almgelände rund um die Geländehütte ist von Kühen einvernommen, doch halten sich diese etwas entfernt von uns auf. Auch habe ich einen Braunbären gesichtet.

Da hab' ich doch tatsächlich einen Bären gesichtet!

Da hab‘ ich doch tatsächlich einen Bären gesichtet!

Idyllische Almlandschaft auf der Geländehütte.

Idyllische Almlandschaft auf der Geländehütte.

Nach dem ersten 1.000m Punkt dieser Tour steigen wir wieder bergab und folgen dem einsamen Pfad zum Rastkreuz.

Immer weiter in den Nordosten.

Immer weiter in den Nordosten.

Das sind wir beim Wandern...gut erwischt finde ich, oder?

Das sind wir beim Wandern…gut erwischt finde ich, oder?

Im letzten Jahr brannte die Scheimhütte am Rastkreuz lichterloh. Und jetzt erstrahlt sie wieder in neuem Holzglanz uns hat schon Gaststättenbetrieb aufgenommen.

Die Scheimhütte 4.0 ist schon aktiv, letztes Jahr bei einem Brand vernichtet.

Die Scheimhütte 4.0 ist schon aktiv, letztes Jahr bei einem Brand vernichtet.

Nach der Scheimhütte geht es wieder aufwärts auf den höchsten Punkt der Hohen Wand: dem Plackles mit 1.132m Höhe. Hier gibt es leider keine Einkehrmöglichkeit mehr, aber solltest du an einem Sonntag unterwegs sein, empfehle ich dir eine Einkehr bei der Hütte der NÖ Berg- und Naturwacht. Diese befindet sich etwas unterhalb vom Plackles in Gehrichtung Eicherthütte.

Etwas unterhalb vom Plackles befindet sich eine Hütte der NÖ Berg- und Naturwacht - mit offenbar sehr kreativen Mitgliedern.

Etwas unterhalb vom Plackles befindet sich eine Hütte der NÖ Berg- und Naturwacht – mit offenbar sehr kreativen Mitgliedern.

Ein Fernseher ist hier an der Hütte auch vorhanden. Das Programm ist zwar schön zum Ansehen, aber wenig abwechslungsreich.

Ein Fernseher ist hier an der Hütte auch vorhanden. Das Programm ist zwar schön zum Ansehen, aber wenig abwechslungsreich.

Die Aussicht könnte einen umhauen.

Die Aussicht könnte einen umhauen.

Am Vogellehrpfad erreichen wir die kleine Ansiedlung Wanddörfl. Ein uriges Ortschaftl, sehr ruhig und abgelegen.

Das Postverteilzentrum vom Wanddörfl.

Das Postverteilzentrum vom Wanddörfl.

Hier auf der Hohen Wand trifft man auch die beinahe ausgestorbene Art der Telefonzelle.

Hier auf der Hohen Wand trifft man auf die beinahe ausgestorbene Art der Telefonzelle.

Schotter- und Kieswege leiten uns weiter zum Gasthof Kleine Kanzel. Hier wird am Haupthaus gerade eine neue Wärmedämmung aufgezogen, schlechte Lieder dröhnen aus dem Radio der Bauarbeiter. Wir blicken einfach mal in die Ferne.

Zack! Was für eine Aussicht am Gasthof Kleine Kanzel.

Zack! Was für eine Aussicht am Gasthof Kleine Kanzel.

Die Aussicht genießen nicht nur wir, auch eine Wanderin setzt sich hier nieder und kann man ihr nicht verdenken.

Die Aussicht genießen nicht nur wir, auch eine Wanderin setzt sich hier nieder und kann man ihr nicht verdenken.

Hallo?

Hallo?

Es geht nun immer weiter in Richtung Gasthof Postl und Skywalk. Hier ist einiges los, ruhige Idylle findet man hier wohl kaum. Dafür eine Flugschule.

Das Gasthof Postl ist so etwas wie das "Zentrum" der Hohen Wand.

Das Gasthof Postl ist so etwas wie das „Zentrum“ der Hohen Wand.

Die Hohe Wand ist auch ein Paradies für Paragleiter.

Die Hohe Wand ist auch ein Paradies für Paragleiter.

Wir gehen weiter in Richtung Almfrieden – im wahrsten Sinn. Denn mit 1.1.2015 hat das Gasthof Almfrieden geschlossen und ist Friede eingekehrt.

Wir sind unterwegs - und blicken auf unser Zuhause.

Wir sind unterwegs – und blicken auf unser Zuhause.

Ein Drachenflieger schwebt über uns hinweg.

Ein Drachenflieger schwebt über uns hinweg.

Weiter geht es auch mal auf Asphaltstraßen zum Kohlröserlhaus und den Wegweisern folgend zum Herrgottschnitzerhaus. Einem Wegweiser „Aussichtspunkt“ kann ich nicht widerstehen – ich muss einfach hin.

Etwas abseits des Weges entdecken wir einen weiteren ruhigen Platz.

Etwas abseits des Weges entdecken wir einen weiteren ruhigen Platz.

Am Herrgottschnitzerhaus will ich eigentlich kurz einkehren, doch stehe ich vor verschlossenen Türen. Auch sonst tummelt sich hier kein Mensch. „Dienstag und Mittwoch Ruhetag“, sagt mir ein Schild. Aber heut ist Freitag. Sapperlot! Hat das auch zu? Weiß wer, warum das Herrgottschnitzerhaus an diesem sonnigen Freitag Ende Mai zu hatte? Eine Ausnahme? Wer mehr weiß, darf es mir ruhig sagen. Das Internet spuckt hierzu nichts aus.

Am Herrgottschnitzerhaus ist heute auch nichts los.

Am Herrgottschnitzerhaus ist heute auch nichts los.

Es erfolgt der Abstieg von der Hohen Wand. Wir wandern entlang einer Weidewiese bei Dreistetten, wobei hier um jeden Zentimeter zwischen Wanderweg und Wiese gekämpft wird. Der Zaun steht aber wenigstens nicht unter Strom – hab’s ausprobiert.

Am Weg zum Zitherwirt wird den Wandersmenschen wenig Platz am Weg gelassen.

Am Weg zum Zitherwirt wird den Wandersmenschen wenig Platz am Weg gelassen.

Wofür Einhörner nützlich sein können...

Wofür Einhörner nützlich sein können…

Ein saurer und erfrischender Abschluss der Wanderung.

Ein saurer und erfrischender Abschluss der Wanderung.

Am Zitherwirt hole ich mir noch die gewünschte Abkühlung und blicke auf die restliche Tour im Wald nach Markt Piesting. Der Weg 231 soll uns zu unserem Endpunkt bringen, was er auch tut. Nach überraschend vielen Höhenmetern treten wir unsere Heimreise an.

Länge: 23,7km
Höhenmeter: 1.900m
Startpunkt: Bahnhof Grünbach/Schneeberg Schule
Endpunkt: Bahnhof Markt Piesting
Öffis: mit der Bahn von Wiener Neustadt nach Grünbach Schule
Einkehrmöglichkeiten: Scheimhütte, Gasthof Kleine Kanzel, Gasthof Postl, Kohlröserlhaus, Zitherwirt
Karte: fb WK 012, BEV ÖK50 4206 & 5201

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6 Kommentare

  1. Wie schön! Und wie viel freundlicher das alles im Sonnenschein aussieht als vor zwei Wochen als es noch nicht so sonnig war! Da freu ich mich doch gleich auf die Aussicht Donnerstag, Samstag und Sonntag wandern gehen zu können, wird wahrscheinlich auch Hohe Wand oder Rax!

    • Danke Tamara! Viel Vergnügen bei deinen kommenden Wandertouren. Am verlängerten Wochenende wird es mich wohl nicht so weit in die Natur verschlagen…
      LG, Martin

  2. Meine Güte, auf die „kurze“ Distanz so viele Höhenmeter….*grausel* :D
    Wuuuuunderschöne Bilder hast du gemacht und dein Wuff macht das alles so locker mit?
    Klasse!

    • Hallo Elke, ja das mit den Höhenmetern hat mich selbst überrascht und glaube ich auch fast nicht. Habe die Tour mit meinem GPS aufgezeichnet, doch ich denke, dass mich das hier ein bisschen verkackeiert. Das muss ich mir auf der digitalen Karte noch ansehen. :)
      Und ja, mein Wuff ist da immer mit dabei und ist nach so einer Tour gerade mal erst warm gelaufen. :D
      Martin

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