Als im März 2014 von dem geplanten Bau der Linie U5 die Rede war, sah sich Tags darauf die Stadtplanabteilung von freytag & berndt mit der Frage konfrontiert, ob denn die neue Linie im Stadtplan eingezeichnet sei. Klar, über Nacht schnell einen Entwurf aus dem Plotter gespuckt. Zwei Jahre danach hat sich einiges von diesen Plänen konkretisiert: die U5 kommt, die U2 wird verlängert.
Vor einigen Wochen erfuhr die Öffentlichkeit außerdem sehr genaue Details zum größten anstehenden U-Bahn-Projekt Wiens. Die Eröffnung der ersten Ausbauphase ist für das Jahr 2023 geplant, die ersten Bauarbeiten sind ab 2018 vorgesehen. Es werden also noch viele Eitrige beim Wirschtler vertilgt, bevor hier wirklich Bewegung in den Untergrund kommt. Seit ein paar Tagen sind die Stationen der ersten Ausbaustufe visualisiert und können auf der Homepage der Wiener Linien eingesehen werden. Dort wird’s also „tiaf“. Aber was spielt sich dabei eigentlich „oben“ ab? Wo entstehen neue Stationen und Zugänge? Ganz oberflächliche Fragen, die ich bei einem Stadtspaziergang vom Elternleinplatz zum Wienerberg zu beantworten versuchte. Der genaue Verlauf ist am Ende der Fotostrecke zu betrachten.
U5 – Oben auf
Vom Elterleinplatz über das AKH zum alten AKH und zum neuen U2/U5-Kreuz am Rathaus.
Die U5 kommt am Elterleinplatz zur Welt.
Hier wird in vielen Jahren ein würfeliges „U“ den Elterleinplatz zieren.
Wilder als mit der U5 ist die Fahrt im Jörgerbad.
Ob um diese Grünfläche ein Griss sein wird, ist noch nicht im Rahmen des Konzeptes umrissen.
Unter dem Löwenzahn im Anton-Baumann-Park wird die U5 fahren. Wir nähern uns dem AKH.
Das AKH darf sich über eine weitere Linienanbindung erfreuen.
Wenn ich mich nicht irre, wird am Weg zum Arne-Carlsson-Park Michelbeuern unterquert.
Zu den tausenden Straßenbahnlinien am Arne-Carlsson-Park gesellt sich bald die U5.
„Wie finanziert sich der Ausbau der U-Bahn-Linien?“ – „Großteils über’n Bankomaten.“
Gegenüber der Österreichischen Nationalpark rollt der Rebel, äh Rubel.
Mit dem Bau der neuen U-Bahn-Stationen werden einige Kameras mehr den öffentlichen Raum beleuchten.
Ein Ausgang der U5-Station Frankhplatz befindet sich an der Ecke Schwarzspanierstraße/Garnisongasse. Mit Blick auf die Votivkirche.
Insgesamt drei Zugänge werden am Frankhplatz entstehen. Die Finanzmarktaufsicht wird ein Auge darauf haben. Und: Das alte AKH ist in Griffweite.
Am Weg zur Station Rathaus erfolgt ein Rollentausch. Die U2 wird U5 und führt bekannt zum Karlsplatz, die U2 fährt weiter zum Herzen von Neubau und darüber hinaus. Baufahrzeuge werden die schwarze Fahrzeugarmada ersetzen.
Das Rathaus avanciert zum Knotenpunkt von U2 und U5. Die Folge: Noch mehr Veranstaltungen am Rathausplatz.
Erschütterungen werden beim Bau die Tauben zum Abheben zwingen.
Etwa in diesem Bereich treffen sich U2 und U5. Die neue Linienführung der zukünftigen U2 liegt tiefer als die U5 und die zwei Röhren werden sich auch ca. 50 Meter voneinander entfernt befinden.
Die U5 ersetzt in weiterer Folge die U2 und führt auf der bekannten Trasse vom Rathaus zum Karlsplatz. Die U2 setzt sich südwärts fort.
U2 Verlängerung – Sunny Side Up
Vom Rathaus zur Neubaugasse, Pilgramgasse, Matzleinsdorfer Platz zum Wienerberg.
U2 und U5 in einem Foto abgelichtet.
Die neue U2 führt unter Neubau hindurch. Zeit, sich mal genüsslich dem Laster zu widmen.
Oberirdisch weiß die Trautsongasse die Hausfassaden unterschiedlich darzustellen.
Pro: Vom Fass, Contra: Im Weinglas.
Diesen Durchgang erwischt die U2 zwar gerade nicht, aber ist jedenfalls schöner als die parallel verlaufende Kellermanngasse.
Beim Erich und Ulrich lässt sich die U2 unterirdisch fast blicken.
Es möge hoffentlich so sein, dass Paradeiser und Radicchio nach dem Bau weiterhin gedeihen wie der Schimmel in der offenen Brotlade.
Da hat es jemanden den Socken ausgezogen, der Adlerhof wird von einer Röhre der U2 berührt.
Ein wenig Tunnelei lässt sich im Adlerhof erleben.
Vom Siebensternplatz aus braucht es noch ein paar Meter zur neuen Station in der Kirchengasse.
Maria, hilf jenen, die sich im neuen Stationskreuz U2/U3 Neubaugasse verirren.
Nach oben hin wird geklettert, nach unten hin gebohrt.
Mit offenen Augen durch die Stadt gehen.
Wie der Herr, so’s G’scherr.
Vögeln.
Am Weg zur Pilgramgasse stößt man auf den Wiener Protestwanderweg.
Hier wird sich oberflächlich wenig ändern. Links von der Station entsteht ein Zugang zur U2.
Direkt unter dem Schiff der Kirche St. Josef wird eine U2-Röhre verlaufen. Auf einer Kraftlinie (Achtung: Physik-Wortwitz)!
Wird vielleicht auch neu überarbeitet.
Am Bacherplatz wird ein Zugang zur Station U2 Reinprechtsdorfer Straße entstehen.
Schöne Fenster.
Architektonisches Straßengestaltungs-Meisterwerk an der Reinprechtsdorfer Straße.
Chicago, 1929: Die U2 fügt sich bald als Zugang zum Matzleinsdorfer Platz in das Bild ein.
Der farbenprächtige Verkehrsknotenpunkt am Matzleinsdorfer Platz wird also um eine U-Bahn-Linie erhellt.
Hoffentlich wird am evangelischen Friedhof tief genug gebohrt, sonst kommt Stimmung in den Friedhof, wia’s sei Lebtoch no net wor.
Es geht gemeinsam weiter südwärts. Ich und du und U2 (aka Bono).
Ein so ein Süßer!
Früher befanden sich hier Stallungen vom Weber’schen Fuhrwerkhof, heute stehen die Stallungen aus dem Gebäude hervor.
Auch hier soll in ferner Zukunft eine Station der U2 ihr Unwesen treiben, in der Ussigeltrasse.
Nicht mehr weit hat man es bald zur Starhemberg-Kaserne. Jo, eh.
Hatte mal eine bedeutende Funktion. Der Wasserturm in Favoriten sieht aber noch immer gut aus.
Weitblick von der Spinnerin weg.
Sieht nach Spielplatz aus.
Industrieller Historismus.
Irgendwo hier, nahe den Hochhäusern am Wienerberg, wird die zukünftige U2 enden. Aber wer weiß, vielleicht stellt ja Inzersdorf auch mal Ansprüche auf einen U-Bahn-Anschluss.
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