Die Klimakrise ist real – aber wir können noch etwas tun!“
Mit diesen Worten von Buchautor Andreas Jäger endet das erste Kapitel von „Die Alpen im Fieber“. Diese positive Botschaft braucht es auch im Kampf gegen die fortschreitende Klimakrise.

„Die Alpen im Fieber“ ist ein aufschlussreiches, informatives und lesenswertes Buch über den Klimawandel in den Alpen und darüber hinaus. Andreas Jäger schafft es, mithilfe vieler einfacher Erläuterungen und historischer Zusammenhänge, die klimatischen Vorgänge auf der Erde schlüssig und logisch zu erklären. Ein Mutmacher, der dringend notwendig ist.

Die Alpen im Fieber
Die Zukunft der Alpen: Können wir den Klimawandel stoppen?

Andreas Jäger

Bergwelten Verlag
ISBN-13: 9783711200327
1. Auflage 2021
256 Seiten mit Abbildungen und etlichen Illustrationen
Kartonierter Einband, klimaneutral und nach dem „Cradle-to-Cradle-Prinzip“ produziert

gebundener Ladenpreis in Ö: € 32,00
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Hauptbeschreibung „Die Alpen im Fieber“

Gletscher ziehen sich zurück, Permafrost taut, die Vegetation wandert bergwärts.

Die Alpen sind das Buch, in welches das Klima seine Launen mit den fettesten Lettern schreibt. Über Jahrmillionen schaukelten die Temperaturen auf und ab, aber mit einem wesentlichen Unterschied zu heute: Wir Menschen sind die treibende Kraft geworden und haben eine beeinflussende Rolle für Klima und Umwelt eingenommen. Wir stehen am Steuerrad und damit vor einer der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie ändern wir den Kurs?

Von der Eiszeit bis hin zu einem Leben im Paradies – und wie wir im Begriff sind, uns aus diesem geradewegs herauszukatapultieren: Stets die weltweite Klimavergangenheit im Blick, gibt Andreas Jäger Anregungen, wie wir die menschengemachte Erwärmung noch bremsen und die wertvolle Lebensqualität des Alpenraums retten können.

Über den Autor

Andreas Jäger, Meteorologe und Geophysiker, ist seit 1994 in Radio und Fernsehen tätig und moderiert Wettersendungen und Dokumentationen. Als Wissenschaftsjournalist setzt er sich seit über 20 Jahren mit dem Klimawandel auseinander und hält Vorträge zum Thema.

gehlesen

„Die Alpen im Fieber“, ein eingängiger Titel. Es geht um den Klimawandel. Oder besser gesagt: um die Klimakrise. Nun fragen sich vielleicht manche: Was kann denn schon so schlimm daran sein, wenn in den Alpen um – sagen wir mal – zwei Grad höhere Temperaturen vorherrschen? Das kann doch keine Auswirkungen auf irgendwas haben. Nun: Doch! Dem Menschen ist es nämlich auch nicht egal, ob die eigene Körpertemperatur 37 Grad Celsius oder zwei Grad mehr beträgt. Der bekannte Meteorologe Andreas Jäger stellt den Alpen in seinem neuen Buch eine Fieber-Diagnose aus.

Dabei führt er die LeserInnen sehr behutsam an die Sache heran und klärt zuerst einige gängige Mythen und Halbwahrheiten rund um den Klimawandel auf. „Das Klima hat sich immer schon gewandelt“ wird oft von LeugnerInnen herangezogen. Ja, das ist korrekt. Aber nur die halbe Wahrheit. Andreas Jäger schafft es, einen erklärenden roten Faden durch das gesamte Buch zu ziehen. Dabei erhebt er nicht den Zeigefinger und zeigt damit ebenso nicht auf Personen oder Gruppen. Wissenschaftliche Begriffe durchziehen seine Texte, doch werden diese im nächsten Atemzug einfach und schlüssig erklärt. Eine wahrlich gute Ergänzung zu den kurzweiligen Erläuterungen sind die vielen Illustrationen von Lana Bragin und Benedikt Lechner. So lassen sich die Milanković-Zyklen der Sonne und die veränderten Verhalten der Zugvögel besonders gut darstellen.

Das Buch ist in drei Hauptkapitel unterteilt und nähert sich Absatz für Absatz der heutigen Zeit. Die ersten beiden Kapitel, beginnend mit dem Erdzeitalter Pleistozän vor rund 2,6 Millionen Jahren, erklären bestimmte historische Ereignisse und physikalische Gegebenheiten, die für das Verständnis des Klimawandels in der heutigen Zeit im Alpenraum – und darüber hinaus – sinnvoll und durchaus wichtig sind. Wie entstehen Eiszeiten und wie haben sie sich entwickelt? Wie funktioniert der Jet-Stream und welche Auswirkungen hat dieser auf die Wetterlage in Europa? Was hat der Nordatlantik mit dem Klimawandel zu tun? Doch auch die menschlich näheren Fragen beantwortet Andreas Jäger. So erfahren die LeserInnen, was mit den Mammuts passiert ist, wie das Zusammentreffen von Neandertalern und Homo Sapiens aussah und warum das römische Reich in seiner Ausdehnung so erfolgreich war. Die Erklärungen zu historischen Vorgängen, zum Beispiel auch wie der Mensch die Landwirtschaft für sich entdeckte, sind besonders detailliert und umfangreich. Der Konnex zum Thema Klima wird zumeist direkt, teils indirekt hergestellt.

Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der aktuellen Klimalage – weltweit und die der Alpen. Jäger beschreibt drohende Kipppunkte, zum Beispiel den schmelzenden Permafrostboden, die den Klimawandel von sich aus verstärken und der Mensch dabei nur mehr Passagier sein würde. Wie heiß kann es bald in Wien sein? Was gefällt dem Borkenkäfer, wohin wandern Tier- und Pflanzenarten, wenn es ihnen zu heiß wird und welche Rolle im Klimawandel spielen Wasser und Eis im Alpenraum? Können wir eigentlich noch Skifahren und – besonders wichtig – was können wir gegen die Klimakrise unternehmen? Alle diese Fragen werden zumeist umfangreich beantwortet.

Nur etwas fehlt in meinen Augen: Wie sieht die zukünftige Lebenssituation der Menschen in den Alpen aus? So ausführlich die Bedingungen des Homo Sapiens rund um Eis- und Warmzeiten beleuchtet werden, so wenig zielt das Buch auf mögliche Lebensszenarien der Bevölkerung – abgesehen von Umweltkatastrophen und Schneeverfügbarkeit – in den Alpenländern ab. Wird es im Jahr 2100 noch wirtschaftliche Lebensgrundlagen im Alpenraum geben, sind gewisse Arten der Landwirtschaft wahrscheinlich nicht mehr möglich, müssen Dörfer oder Täler aufgelassen werden? Dies sind brennende Fragen, für die das überaus informative Buch – leider – keine Antwort parat hat. Das Buch endet nach subjektivem Empfinden abrupt. Andreas Jäger schafft es aber dennoch, zum Schluss einen gesamten Bogen zu spannen und vor allem auf die Notwendigkeit von Maßnahmen hinzuweisen, die der Klimakrise entgegen gestellt werden sollen. Somit haben wir – als gesamte Menschheit – es selbst in der Hand, dass die schlimmen und schlimmsten Szenarien der Klimakrise nicht Wirklichkeit werden.

Gewinnspiel

Das Gewinnspiel ist beendet! Vielen Dank für deine Teilnahme!

Offenlegung

Dieses Buch wurde mir vom oben genannten Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine ehrliche Meinung bleibt davon unbeeinflusst.


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