Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Kann ich jedenfalls für Planungen von Weitwandertouren bestätigen. Wenn man sich durch Karten, Bücher und Beschreibungen wühlt, die Strecke auf dem Papier durchwandert, will man am liebsten einfach sofort die Beine in die Hand nehmen und loooooswandern.
Mein Etappenplan der Hoamatroas war im Vorfeld fixiert, vor allem hauptsächlich um die Wegpatenschaften zu berechnen. Geplant war ebenso, die Wandertour auf zwei Teile zu splitten. Der erste Abschnitt mit 33 Tagen verlief planmäßig von 10. Mai bis 11. Juni, abgesehen von einigen kleinen Wegänderungen und spontanen Schlafplatzänderungen. Ich erreichte mein Ziel Bad Ischl, ohne dass ich jemals in großen Verzug meines Planes gekommen wäre, was, wenn es einen Verzug gegeben hätte, mir auch ziemlich egal gewesen wäre.

Selbst fünf Gewitter am Hochficht brachten mich nicht in Verzug.

Heute, am 26. Juni, hätte der zweite Teil mit weiteren 23 Tagen begonnen. Hätte, denn die Entscheidung fiel anders aus. Ein Blick auf den Wetterbericht meldete eine Schneefallgrenze von 2000 Metern sowie für die Tage der Dachsteinüberschreitung trübe und nasse Regentage. Nicht gerade das, was ich mir vorgestellt hatte. Es muss ja nicht gerade absolutes Schönwetter sein, aber gänzlich trübe und nasse Tage eben auch nicht. Außerdem gilt es ja auch ein paar halbwegs schöne Bilder zu machen, siehe das Hoamatroas-Buch. ;-)

Neuer Plan, neues Glück

So entschieden wir uns – meine Freundin und ich – die fünf Tage von Bad Ischl nach Obertraun aus dem Etappenplan herauszunehmen und diese Mehrtagestour Anfang August durchzuführen. Somit starte ich mit dem zweiten Teil der Hoamatroas am 1. Juli, wahrscheinlich in Steeg am Hallstätter See, und erfülle weiterhin den Etappenplan. Auch wenn die Tage 34-38 nun im Nachhinein absolviert werden.

Kurze Wegänderungen gehören einfach dazu.

Es sind jetzt also drei Teile geworden, aber wer mich kennt, weiß dass mir das ziemlich egal ist und dass ich die Wandertour abschließen werde. Selbst wenn noch einmal was dazwischen kommen sollte. Denn so ist das Leben. Und jeder Plan, der nicht geändert werden kann, ist ein schlechter Plan.

Digitaler Plan, anloge Realität

Mein Plan war ursprünglich, täglich auf facebook und instagram von der Wandertour zu berichten sowie alle paar Tage einen Newsletter rauszuschicken und einen Blogbeitrag zu schreiben. Wer meine Wandertour auf facebook verfolgt, weiß um meine Konsequenz auf dieser Plattform Bescheid. Täglich – wenn es der mobile Datenempfang zuließ – veröffentlichte ich Fotos und einen Bericht des Wandertages. Also voll im Plan.

Analog auch mit einem Plan unterwegs.

Auf instagram hinkte ich immer einige Tage hinterher, habe das Posten zu wenig konsequent verfolgt, doch sind mittlerweile alle Tage auch vollständig auf instagram zu finden. Newsletter und Blogbeiträge schafften es insgesamt jeweils nur ein Exemplar ins Netz. Das war erstens meinem während der Wandertour kaputt gewordenen Laptop geschuldet und zweitens der Erkenntnis, dass ich Abende nicht wie ein Suchtler vor dem Laptop oder am Handy verbringen wollte, sondern mit Menschen vor Ort. Im Laufe der ersten 33 Tage bemerkte ich, dass mir die Abstinenz zum Handy immer sympathischer wurde und so blieb es des Öfteren einfach liegen, während ich am Abend noch bei einem Tisch mit Menschen saß und in Gespräche vertieft war. Eine schöne Realität, welche ich gerne meinen digitalen Plan auffressen ließ.

In dieser Form wird es wohl auch weitergehen. Blogbeiträge zu den Wandertouren wird es geben, jedoch erst später. In erster Linie gilt es weiterhin zu Wandern, die Landschaft zu genießen und Geschichten mit Menschen auszutauschen. Zuerst das Vernügen, dann die Arbeit. ;-)


Weitere Beiträge der Hoamatroas findest du hier!

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