Ein großer Schritt für mich, ein noch größerer Schritt für die Menschheit. Der ökologische Fußabdruck ist ein Maß dafür, wie sich das menschliche Handeln auf die Natur und den Planeten auswirkt. Werden mehr Rohstoffe verbraucht, mehr Ressourcen genutzt und mehr Schafstoffe emittiert, wird auch der Fußabdruck größer, der auf dem Planeten seine Spuren hinterlässt. Der Fußabruck wird in der Einheit gha (globale Hektar) zusammengefasst und ist ein Maß für die Fläche, welche notwendig wäre, um einen gewissen Lebensstil unter aktuellen Bedingungen zu gewährleisten.

Hallo Mensch, hallo Fußabdruck

Jeder Mensch, wenn er das Licht der Welt erblickt, bekommt unweigerlich einen Rucksack mit Ressourcenverbrauch und Emissionen umgehängt, für den er in erster Linie gar nichts dafür kann. In zweiter Linie jedoch schon, wenn dieser Mensch Infrastruktur nutzt, Schulen besucht, in Krankenhäusern idealerweise nur ein Wehwehchen behandelt und Leistungen nutzt, die für die Allgemeinheit erbracht werden. Dieser Teil des Fußabdrucks wird „Grauer Fußabdruck“ genannt, weil er nicht einer einzelnen Person zugerechnet werden kann.

Zu diesem „Grauen Fußabdruck“ gesellen sich die persönlichen Abdrücke des eigenen Handelns. Grob werden diese in vier Teilbereiche geteilt: Wohnen, Ernährung, Konsum und Mobilität. Auf Basis wissenschaftlich errechneter und gemessener Daten werden der Realität nahe kommenden Ausgangslagen geschaffen, z. B. welchen Energieverbrauch hat ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen bei bestimmten Voraussetzungen.

Fußabdrucksrechner eignen sich ideal, Erkenntnisse über den eigenen Flächenbedarf vor den Latz geknallt zu bekommen. Ich habe drei Fußabdruckrechner sowie einen CO2-Rechner bemüht, um meinen aktuellen Energie- und Flächenbedarf sowie meine Treibhausgasemissionen auf Basis meiner aktuellen Lebenssituation zu errechnen.

Fußabdruckrechner von footprint.at

‚Wenn’s mal schnell gehen muss‘ ist das Motto dieses Rechners von footprint.at: sehr allgemein gehaltene Auswahlmöglichkeiten, wenig detailliert, dafür in einer Minute erledigt und passend für Menschen, die über die eigenen Mobilitäts-, Wohnungs-, Heiz- und Stromdaten wenig Genaues wissen. Dieser Rechner gibt somit eine erste Richtung vor: ob du ein völliger Verpester dieses Planeten bist oder nicht.

Laut dieser Berechnung verbrauche ich aktuell 5,17 gha (Durchschnitt: 6,45 gha) und es sind 2,87 Planeten notwendig, um meinen Lebensstil langfristig zu erhalten.

Würde man alle Angaben so klimaneutral als möglich eingeben, ergäbe sich ein Bedarf von 3,60 gha und 2 Planeten.
Als absoluter Stinkbolzen, also so klimaschädlich als möglich, würde ich 14,09 gha sowie 7,83 Planeten benötigen.

Zum Abschluss weist dieser Rechner auf den folgenden Fußabdruckrechner des Ministeriums hin, der mehr ins Detail geht.

Fußabdruckrechner des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus

Der Rechner des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus geht etwas mehr ans Eingemachte. Klickfelder und Schiebebalken zum Wohnverhältnis, zur Heizungs- und Wassersituation, Mobilitätsverhalten und Konsum ergeben einen sehr guten Richtwert, der nach rund zehn Minuten Zeithingabe erscheint.
Wobei sich bereits während der jeweiligen Auswahl die einzelnen Sektoren anpassen. Es ist somit sofort zu erkennen, was welche Auswirkung auf den Fußabdruck hat. Aber nicht schummeln!
Auch gilt es auf Zahlenwerte aufzupassen, denn diese sind voreingestellt und geben ohne Änderung einen Durchschnitt an. Wenn Informationen nicht bekannt wären, kann auch immer mit einem Durchschnitt gerechnet werden.

Laut dieser Berechnung verbrauche ich aktuell 3,35 gha (Durchschnitt hier: 5,31 gha) und es sind 1,97 Planeten notwendig, um meinen Lebensstil zu erhalten. Der „Graue Fußabdruck“ verschlingt mit 45% fast die Hälfte meines gesamten Flächenbedarfs.

Würde man alle Angaben so klimaneutral als möglich eingeben, ergäbe sich ein Bedarf von 2,06 gha und 1,21 Planeten.
Als absoluter Stinkbolzen, also so klimaschädlich als möglich – wie es die Angaben zulassen -, würde ich 512,93 gha sowie 301,72 Planeten benötigen.

Dieser Rechner hat leider einige Logikfehler – auch weil es manche Angaben so zulassen -, was mir aber erst bei der Stinkbolzen-Berechnung aufgefallen ist. Zwei Wohnungen an 365 Tagen im Jahr nur in der Heizperiode zu bewohnen lässt der Rechner als legitim durchgehen, oder dass man 25 Yachten, 25 Privatjets, 25 SUVs u.s.w. sein Eigen nennen kann ebenso. Wobei: diese Menschen wird es wohl auch geben. Die Angaben sollten tunlichst wahrheitsgetreu und realistisch angegeben werden.

Fußabdrucksrechner auf fussabdrucksrechner.at

Der von der TU Graz entwickelte Fußabdrucksrechner ist der detaillierteste aller hier vorgestellten Rechner: umfangreicher Strombedarf, sogar mit Strommix-Angabe in Prozenten, sehr detaillierte Abfragen zu zurückgelegten Kilometern verschiedenster Mobilitätseinheiten, jedoch relativ pauschale Auswahlmöglichkeiten bei Ernährung, Sektor Konsum fehlt völlig! Eigene Berechnungstools für Strom und Wärme sowie für Urlaub, Reise und Schulbetrieb sind ein großes Plus dieser Berechnungsmethode. Zwischen 15 und 20 Minuten Lebenszeit sind für diese Berechnung einzuplanen.

Dieser Rechner vergleicht das Ergebnis mit der statistisch zur Verfügung stehenden Fläche und des durchschnittlichen Fußabdrucks einer Person in Österreich. Geht’s nach diesem Rechner, verbrauche ich 7,2 mal die Fläche, die einer Person in Österreich zusteht, aber dennoch nur ein Drittel davon, die Herr und Frau Österreicher durchschnittlich benötigen.

CO2-Rechner des Forum Umweltbildung

Der Rechner des Forum Umweltbildung schlägt in eine ähnliche Kerbe wie die vorangegangen Tools, bezieht sich jedoch nur auf Treibhausgasemissionen.

Nach wenigen Minuten ist das Ergebnis bekannt und legt mir einen persönlichen CO2-Ausstoß von 7,3 Tonnen in die Wiege. Der durchschnittliche Österreicher emittiert laut diesem Rechner 12,8 t CO2. Was aus dem Ergebnis leider nicht direkt zu entnehmen ist: Diese Zahlen entsprechen einem Wert von CO2-Äquivalent. Das heißt, hier sind nicht nur reine CO2-Emissionen, sondern auch andere Treibhausgase, wie z.B. Methan, einberechnet.

Resümee

Alle Rechner haben mir gezeigt, dass mein Lebensstil für den Planeten gesünder ist, als der des durchschnittlichen Österreichers, ich aber dennoch über die Verhältnisse lebe und mein Lebensstil mehr als einen Planeten benötigt. Vor allem der Rechner des Bundesministeriums veranschaulicht sehr deutlich den hohen Anteil des „Grauen Fußabdrucks“, der es selbst bei eremitisch anmutenden Lebensverhältnissen nicht ermöglicht, ein planetenfreundliches Leben zu leben. Dies soll keine Rechtfertigung für den eigenen Bedarf und Verbrauch sein. Sondern zeigt lediglich, dass neben einer persönlichen Wandlungsfähigkeit, auch der allgemeine und gesellschaftsüberspannende Ressourcenverbrauch massiv zurückgehen muss.


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