16,5 km | 1460 Höhenmeter | 8.15 Stunden | schwer
Der Talschluss beim Bodenbauer ist einer der beliebtesten Ausgangspunkte, wenn es um die Besteigung des Schwaben oder vieler anderer Gipfel, Hütten und Seen geht. Der Weg durch das G’hackte ist ein felsiges und gut versichertes Unterfangen, sollte aber keinesfalls unterschätzt werden.
Tourdaten: Über das G’hackte auf den Hochschwab
Ausgangs- und Endpunkt: Gasthof Bodenbauer, Parkplätze vorhanden.
Länge: 16,5 Kilometer
Höhenmeter: 1460 m im Auf- und Abstieg
Dauer: 8.15 Stunden
Höchster Punkt: Hochschwab, 2277 m
Schwierigkeit: Weg durch das G’hackte mit Leitern, Seilen und Eisenstangen gesichert, selten ausgesetzt, Trittsicherheit notwendig. Gutes Wetter ist Voraussetzung, auf Steinschlag achten!
Orientierung: Durchgehend markiert, an Wegkreuzungen auch beschildert.
Karten: fb WK 5041 (1:35.000), fb WK 041 (1:50.000), AV WK 18 (1:50.000)
Literatur: Rother Hochschwab
Einkehrmöglichkeiten: Schiestlhaus, Gasthof Bodenbauer
Öffentliche An- und Abreise: Leider keine Anreise mit Öffis zum Ausgangspunkt möglich. Taxidienst Hochschwab-Reisen von der Bushaltestelle Thörl Ort (30 Euro pro Fahrt). Achtung: Am Bodenbauer gibt es keinen Mobilfunkempfang!
Die Königstour auf den „Schwaben“
Du willst am Bodenbauer nochmals das Wetter am Smartphone checken? Sorry, Pech gehabt. Nicht umsonst ist es am Bodenbauer so still, Empfang suchst du hier vergeblich.
Vom Gasthof Bodenbauer geht’s gemächlich ins Trawiestal. Markierungen sind ausreichend vorhanden, der frühe Oktober-Tag lässt die Landschaft bereits bunt erscheinen. Wir queren den Trawiesbach und steigen am Fuß der imposanten Hundswand bergwärts. Nach der idyllischen Wiesenfläche der Trawiesalm erreichen wir auf steinigen Pfaden das hintere Ende des Trawiestals.
Von hier führt ein markierter Steig bergwärts, nach einer kurzen Kettensicherung ist der G’hacktbrunn erreicht. Hier füllen wir unsere Wasserflaschen auf, bis zum Schiestlhaus gibt’s keine Auffüllmöglichkeit.
Durch das G’hackte zum Fleischer-Biwak
Nach wenigen Höhenmetern ist das Vogauer Kreuz erreicht, zugleich zweigt hier der markierte Steig durch das G’hackte ab. Es wartet eine imposante Felsrinne auf uns.
Durch das G’hackte ist auf Steinschlag zu achten. Das musste ich fast am eigenen Leib erfahren. Vor mir schoss ein faustgroßer Stein vorbei, keine zwei Sekunden bevor ich die Steilstufe erreicht hätte. Im Hals- oder Brustbereich hätte mich dieser Stein getroffen, wenn ich am heutigen Tag auch nur ein Foto weniger geschossen hätte. Woher der Stein kam: Ich weiß es nicht. Ober mir waren einige Bergsteiger, kann sein, dass diese den Klumpen losgetreten hatten. Genügend Speed hatte das Ding jedenfalls aufgebaut. Der Stein landete zumindest butterweich in einem Schneefeld.
Eine Eisenstiege mit schmalen Stufen weist uns in den Steig ein, Kettensicherungen übernehmen, Stahlseile und Stangen sind weitere Wegbegleiter. Den Überhang des G’hacktstein verlassen wir alsbald und blicken rückwärtig auf eine eindrucksvolle Karstlandschaft. Wir haben die gröbsten Schwierigkeiten gemeistert, Stangen weisen uns den Weg an einer Doline mit Eisenkreuz vorbei zur Hochfläche und zum Fleischer-Biwak.
Rund um den Hochschwab-Gipfel
Von hier aus folgen wir dem ausgetretenen Pfad bergwärts, durchqueren eine kleine Rinne und stehen nach wenigen Minuten am Gipfel des Hochschwabs. Jetzt mal ordentlich Durchatmen und den Rundumblick genießen. Du fragst dich, welche Berge du hier eigentlich siehst? Ein Panoramatisch am Gipfel hilft dir beim Identifizieren.
Jetzt gibt’s einige Möglichkeiten. Entweder wir gehen über das G’hackte direkt wieder zum Bodenbauer, dann verpassen wir aber das g’schmackige Essen im Schiestlhaus. Somit – und eine gute Alternative – steigen wir nordöstlich vom Hochschwab zum Schiestlhaus ab. Ein etwas gemütlicherer Abstieg zum Bodenbauer ist möglich über den Graf-Meran-Steig retour zum Vogauer Kreuz, ab hier wieder ins Trawiestal abwärts (vom Schiestlhaus zum Vogauer Kreuz rund 2 Stunden). Oder du bleibst einfach eine Nacht hier und entscheidest erst dann, in welche Himmelsrichtung du dich weiterbewegst.
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