Das Hochschwab-Massiv gilt als “heimlicher” Nationalpark der Steiermark. Heimlich deshalb, weil das Gebiet erstens kein Nationalpark ist, zweitens in großen Teilen noch immer sehr naturbelassen ist und drittens Wasserschutz- und Naturschutzgebiete der Region einen gewissen Schutzcharakter verleihen. Abgesehen davon ist die Region um den “Schwaben” ein wunderbares Wandergebiet, das mit leichten Spaziergängen bis hin zu schwierigen Bergtouren erkundet werden will. Eine vielfältige Auswahl von Wanderungen unterschiedlichster Schwierigkeitsgrade quer verstreut über die gesamte Region bietet der 2021 neu erschienene Rother Wanderführer Hochschwab.
Seit Juli 2021 neu: Rother Wanderführer Hochschwab
Top recherchiert, leichte Spaziergänge bis schwierige Bergtouren in der gesamten Hochschwab-Region, Ausflugsziele, Seen und urige Almhütten.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Die meisten Orte sowie Ausgangspunkte für Wanderungen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, manche besser, manche schlechter. Ausgangspunkte in der Fölz, Weichselboden und am Bodenbauer können, außer mit dem eigenen Automobil, nur mit Taxidiensten angefahren werden.
Fahrplanauskünfte online:
– ÖBB (Österreichische Bundesbahnen):
www.oebb.at
– Verkehrsverbund Steiermark:
www.verbundlinie.at
–
BusBahnBim-App Verkehrsverbund Steiermark für Smartphones
Anreise mit dem Auto
Die Anfahrt zur Hochschwab-Gruppe kann aus allen Himmelsrichtungen erfolgen, vor allem ändert das gewünschte Ziel aufgrund der Größe des Massivs auch eine angedachte Anreiseroute. Die gesamte Region ist von Bundesstraßen umringt, die Anreise geschieht also auf gut ausgebauten Straßen. Zu vereinzelten Ausgangspunkten führen schmälere Straßen, z.B. in die Fölz bei Aflenz und zum Bodenbauer.
Die wichtigsten Anreiserouten:
– A 1 Westautobahn, Abfahrt Ybbs
– A 9 Pyhrnautobahn, Abfahrt St. Michael, Traboch
– S 6 Semmering Schnellstraße, Abfahrt Kapfenberg, Bruck a.d Mur, Leoben
– B 20 zwischen Bruck an der Mur und Gußwerk
– B 24 zwischen Erzhalden (bei Palfau) und Gußwerk
– B 25 zwischen Erzhalden und Mooslandl (bei Hieflau)
– B 115 zwischen Traboch bzw. Trofaiach und Mooslandl
Wandervorschläge
Im oben genannten Wanderbuch zum Hochschwab sind 52 Wandertouren von leicht bis schwer beschrieben. Einige Wandervorschläge dieser Touren geben einen guten Überblick über die Vielfältigkeit der Region.
Leichte Wanderungen

Nothklamm und Kraushöhle, Tour 38
Besuchen wir die kleine Ortschaft Gams bei Hieflau, reisen wir etwa 250 Millionen Jahre zurück in die Vergangenheit. Das GeoDorf hat sich österreichweit einen Namen gemacht. Im Rahmen von kundigen Führungen oder im Zuge dieser Wandertour am GeoPfad erfahren wir bei 48 Stationen vieles und noch viel mehr über die Geologie der Region. In der Nothklamm führt uns eine hölzerne Steiganlage durch die wildromantische Schlucht bis zur einzigen Steinkugelmühle der Steiermark, in welcher noch heute mit reiner Wasserkraft Steinkugeln geschliffen werden. Dem an Sehenswürdigkeiten nicht genug, lädt die Kraushöhle zur geführten Besichtigung ein. Rund 340 Meter bohrt sich die weltweit erste elektrisch beleuchtete Höhle in den Annerlbauernkogel hinein.
Ausgangspunkt in Gams bei Hieflau
5,5 Kilometer
200 Höhenmeter im Aufstieg sowie Abstieg
1.45 Stunden
öffentlich erreichbar, Einkehr unterwegs und im Ortszentrum

Von Weichselboden in die Höll, Tour 33
Das nicht mehr bewohnte Jagdhaus in der Höll dient mit seinen Nebengebäuden als besonderes Fotomotiv vor einer imposanten Bergkulisse. Die Landschaft der Höll vermittelt absolute Ruhe und Unbeschwertheit, auch dank des touristisch kaum erschlossenen Gebietes. Der ruhesuchende und landschaftsverliebte Wanderer nimmt dieses Geschenk dankend an. Und wenn die Höll nicht genug ist, lohnt sich die Fortsetzung zum Kastenriegel und darüber hinaus.
Ausgangspunkt in Weichselboden
6,8 Kilometer
100 Höhenmeter im Aufstieg sowie Abstieg
2.00 Stunden
öffentlich erreichbar, keine Einkehr unterwegs
Mittelschwere Wanderungen

Von der Sonnschienhütte auf den Ebenstein, Tour 29
Aufgrund seiner Form erscheint der Ebenstein als markanter Felsklotz im westlichen Hochschwab-Massiv. Er gilt als Hausberg der Sonnschienhütte und ist ein gern gesehenes Fotomotiv im Schwaben-Gebiet. Den breiten Gipfelaufbau erreichen wir am Südgipfel, den höchsten Punkt des Ebensteins mit einem kleinen Gipfelkreuz finden wir am benachbarten Nordgipfel. Welchen Gipfel wir nun als Rastplatz auserwählen, ist ziemlich egal. Wir können an beiden Plätzen nur alles richtig machen und staunend in die Ferne blicken.
Ausgangspunkt bei der Sonnschienhütte
8,3 Kilometer (ab Sonnschienhütte)
610 Höhenmeter im Aufstieg sowie Abstieg
3.30 Stunden
Tragöß-Oberort öffentlich erreichbar, Aufstieg zur Sonnschienhütte entweder über Jassing oder Klamm

Höchstein, 1741 m, und Voisthaler Hütte, Tour 5
Der Höchstein ist zwar in geografischer Hinsicht nicht unbedingt das höchste der Gefühle. Dennoch machen der kleine felsige Gipfelaufbau und die prächtige Ausbreitung des Edelweiß in unmittelbarer Nähe diesen oft unbeachteten Gipfel zu einem wahren Augenschmaus. Für alpinsportliche Gemüter lohnt sich ein Ausflug auf den Großen Feistringstein, ehe der sehenswerte Übergang über die Mitteralm zur Voisthaler Hütte wieder für felsige Ausblicke in Form der Hochschwab-Südwand sorgt.
Ausgangspunkt in Seewiesen
19,6 Kilometer
1250 Höhenmeter im Aufstieg sowie Abstieg
7.30 Stunden
öffentlich erreichbar, Einkehr unterwegs
Schwierige Wanderungen

Über das G’hackte auf den Hochschwab, Tour 15
Der Talschluss beim Bodenbauer ist einer der beliebtesten Ausgangspunkte, wenn es um die Besteigung des Schwaben oder vieler anderer Gipfel, Hütten und Seen geht. Der Weg durch das »G’hackte« ist ein felsiges und gut versichertes Unterfangen, sollte aber keinesfalls unterschätzt werden. Für Geübte der ideale Aufstiegsweg auch für eine Wochenendtour mit Nächtigung am Schiestlhaus und Abstieg über die Häuslalm zurück zum Bodenbauer.
Ausgangspunkt am Gasthof Bodenbauer
16,5 Kilometer
1460 Höhenmeter im Aufstieg sowie Abstieg
8.15 Stunden
nicht öffentlich erreichbar (Taxi zum Bodenbauer möglich), Einkehr unterwegs

Pfaffenstein, 1865 m, bei Eisenerz, Tour 42
Der Pfaffenstein dominiert den Blick vom Stadtzentrum in Eisenerz und stellt in gewisser Weise das Hochschwab-Massiv in kompakter Form dar: Steile Felswände, die es zu durchsteigen gilt, oben angekommen sanfte Hochflächen und ein Gipfel mit prächtigem Ausblick. Nur die urige Einkehrmöglichkeit fehlt. Aber das wäre für den Pfaffenstein auch zu viel verlangt. Jedenfalls verlangt er uns einiges ab, die beiden jeweils versicherten Steige unterstützen uns aber bei der erfolgreichen Tour auf den Eisenerzer Hausberg.
Ausgangspunkt in Eisenerz
9,5 Kilometer
1160 Höhenmeter im Aufstieg sowie Abstieg
5.30 Stunden
öffentlich erreichbar, keine Einkehr unterwegs
Urlaub in der Hochschwab-Region
Erfrischende Seen, einzigartige Naturwunder, eine üppige Flora und Fauna, urige Almhütten und idyllische Aussichtspunkte. Die Hochschwab-Region ist kein Funpark und kein Action-Areal, punktet aber mit einer prächtigen Ursprünglichkeit, die einen Urlaub zum Genuss werden lässt. Im Rother Wanderbuch Hochschwab sind bei den jeweiligen Touren besondere Ausflugsziele, Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeiten genannt. Die folgende Liste soll dir einen nicht vollständigen Überblick darüber geben.
Einkehrmöglichkeiten und Unterkünfte in der Hochschwab-Region
Seen in der Hochschwab-Region
Sie zählen zwar nicht zu den größten Seen Österreichs, aber gewiss zu den schönsten: die Seen der Hochschwab-Region. Vor allem der Grüne See (Tour 21) bei Tragöß-Oberort ist vielen Menschen ein Begriff. Dieser See wurde im Jahr 2014 als „schönster Ort Österreichs“ gewählt. Dies und die gute Erreichbarkeit mit Bus und Auto ist dafür verantwortlich, dass an schönen Sommertagen dementsprechend viel los ist am Grünen See. Die Wasserhöhe variiert sehr stark mit dem Schmelzwasser, im Frühling versinkt zumeist ein Sitzbankerl direkt im See.
Ohne gesunkenes Bankerl, aber ebenfalls mit viel Betrieb an schönen Tagen fügt sich der liebreizende Leopoldsteinersee (Tour 39) bei Eisenerz in die westliche Hochschwab-Region ein. Am Fuße des schroffen Hochblaser lässt es sich gemütlich mit einem Booterl herumfahren, schwimmend das eiskalte Nass erkunden oder auch vom Gastgarten aus auf den See blicken. Der See ist mit dem Auto erreichbar, mit dem Bus und einem nachfolgenden kurzen Spaziergang ebenfalls.
Vier weitere Seen der Region sind weniger bekannt, wohlweislich auch kleiner und weniger gut mit fahrbaren Untersätzen erreichbar. Der Sackwiesensee (Tour 27) zwischen Sonnschienhütte und Häuslalmhütte ist jedenfalls
ein sehr idyllischer Fleck, der nur zu Fuß auf Wanderwegen erreichbar ist. Ebenfalls nur zu Fuß besuchbar sind Josersee, Hartlsee und Dürrsee. Vom Gasthof Bodenbauer ist der kleine Josersee (Tour 17) auf einfachen
Wegen begehbar, bei idealem Sonnenlicht spiegelt sich die schroffe Meßnerin auf der ruhigen Wasseroberfläche.
Auf der Nordseite des Hochschwabs bedient der Hartlsee (Tour 35) die Seefreuden der Wandersleut‘. Dieser liegt am Wald-Wasser-Themenweg bei Wildalpen. Einfache Wanderwege führen zum türkisgrünen
Kleinod. Apropos Kleinod: Der Dürrsee (Tour 8) bei Seewiesen ist so ein Ort. Er liegt zwar fast neben der Bundesstraße, ist jedoch von der Straße kaum einsehbar und widerspiegelt die Aflenzer Staritzen. Von Seewiesen
führt ein gemütlicher Spaziergang zum Dürrsee.
- Sackwiesensee
- Grüner See
- Josersee
- Dürrsee
- Leopoldsteinersee
- Hartlsee
Ausflugsziele in der Hochschwab-Region
- Erzberg in Eisenerz
- Tragöß-Oberort
- Teufelsbrücke
- Erzwanderweg Vordernberg
- Bodenbauer
- Frauenmauerhöhle
- Nothklamm
- Bruck an der Mur
- Bürgeralm
- Wildalpen